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Diese Wallboxen laden das E-Auto zu Hause bequem und sicher
von
- Jörg Maltzan
- Julia Struck
22. September 2024
Inhaltsverzeichnis
Testsieger
1
.
EVBox
Livo 22 kW
1,3
sehr gut
PRO & KONTRA
- Einfache Wandmontage über Halterung
- Schnelle Installation möglich
- Intuitive Einrichtung via App
- Dynamische Ladestromregelung möglich
- System nicht offen für Drittanbieter
2
.
go-e
Charger Gemini Flex 22 kW
1,7
gut
PRO & KONTRA
- Intuitiv und einfach bedienbar
- Mit go-e-Controller erweiterbar
- Kein eigenes Backend zum Testzeitpunkt
3
.
myenergi
Zappi 22 kW
2,0
gut
PRO & KONTRA
- Verschiedene Positionen zur Kabelzuführung möglich
- Gut per Display und App bedienbar
- Samt Zubehör für PV-Überschussladen
- Variable Kabelzuführung braucht handwerkliches Geschick
4
.
Keba
KeContact P30 x-series (Green Edition)
2,0
gut
PRO & KONTRA
- Hohe Kompatibilität mit externen Steuereinheiten & Co
- Schnittstellen gut und sicher zugänglich
- Zeitintensive Montage
5
.
Charge-Amps
Halo 11 kW
2,3
gut
PRO & KONTRA
- Überzeugender Einrichtungsprozesss
- Gute Datenaufbereitung per App
- Mit Amp Guard erweiterbar
- Wichtige Schnittstellen fehlen
- Komplizierte Montage
6
.
Wallbox
Copper SB
2,3
gut
PRO & KONTRA
- Leichtes Gehäuse
- Aufgeräumte App
- Viele Schnittstellen
- Funktionsumfang der App beschränkt
- App-Zugriff nur in Bluetooth-Nähe
7
.
Webasto
Next 22 kW
2,3
gut
PRO & KONTRA
- Hohe Kompatibilität zu Drittsystemen
- Einfache Wandmontage
- Zu viele Apps, die Übersicht erschweren
- Etwas kratzempfindliche Front
8
.
Mennekes
Amtron Charge Control C2
2,3
gut
PRO & KONTRA
- Hohe Kompatibilität mit Drittanbieter-Systemen
- Hohe Verarbeitungsqualität
- Komplizierte Inbetriebnahme
Elektroautos tanken Strom. Eine Wallbox für zu Hause macht die Aufladung besonders komfortabel möglich – und günstiger als an öffentlichen Ladesäulen. Moderne Wandladestationen sind zudem intelligent und vernetzt, was eine optimale Steuerung des Stromverbrauchs ermöglicht. Obwohl es bereits hochmoderne Gleichstromladestationen (DC) für zu Hause gibt, die schnelles Laden ermöglichen, sind diese noch selten und kostenintensiv. Die gängigeren Wechselstrom-Wallboxen (AC) für Garagen oder Carports sind mit einem Preis von 500 bis 1500 Euro deutlich erschwinglicher. Dieser Artikel widmet sich im Test den verbreiteten AC-Wallboxen.
Für unseren Test, den AUTO BILD mit der
Technologie-Beratung P3im Jahr 2023 durchgeführt hat, haben wir uns auf intelligente Ladestationen mit 11 und 22 Kilowatt (kW) Ladeleistung konzentriert. Die schwächeren Varianten werden ohne formale Hürden ähnlich wie Elektroherde von zertifizierten Handwerkern installiert, bei den 22-kW-Stationen ist allerdings eine Zustimmung des zuständigen Energieversorgers erforderlich. In der Bestenliste oben finden Sie nur neun der getesteten Kandidaten, denn das Modell VW ID Charger Pro 11 kW ist im Handel nicht so breit vertreten.
Test-Empfehlung
Die EVBox Livo punktet vor allem mit dem einfachen und intelligenten Lademanagement über das Managementsystem Everon. EVBox fertigt das Gehäuse der Livo aus nachhaltigem Polycarbonat, trotzdem erfüllt die Wallbox die wettbewerbsüblichen IP- und IK-Schutzklassen für äußere Einwirkungen. Das passive Kühlkonzept mit Aluminiumkern zeigt insbesondere bei den 11-kW-Dauertests Wirkung. Preis zum Testzeitpunkt: 945 Euro.
Test-Empfehlung
Der Charger Gemini besteht aus einem verschlossenen Gehäuse. Der Hausanschluss lässt sich entweder über ein fest angeschlagenes Kabel ("Gemini") nutzen oder über einen CEE-Stecker ("Gemini Flex") nach Plug-and-Play-Prinzip in Betrieb nehmen. Die go-e Charger App bietet vielseitige Kommunikations- und Steuerungsmöglichkeiten, etwa zur Konfiguration der LED-Statusanzeige am Gehäuse. Zwar besteht zu Abrechnungszwecken auch die Möglichkeit zum Datenexport, allerdings ist das integrierte Messkonzept des Charger Gemini bislang nicht MID-konform, bietet also keine nach EU-Richtlinie zertifizierte Strommessung. Preis zum Testzeitpunkt: 535 Euro.
myenergi Zappi 22 kW im Test
Test-Empfehlung
Die Wallbox aus England punktet mit einem informativen LCD-Display mit Steuerungstasten. Zum Lieferumfang gehören Messwandler für die dynamische Ladestromregulierung und Photovoltaik-Überschussladen. Mit der Nachrüstung des externen Sensors harvi können die Daten der gemessenen Netz- und Erzeugungsleistung auch per Funk übertragen werden. Die Wandmontage erfolgt bei der Zappi direkt über das Gehäuse, eine Bohrschablone sowie ein Montagesatz gehören zum Lieferumfang. Die Erstkonfiguration erfolgt schnell und einfach über das Display, ein Passwort schützt sicherheitsrelevante Parameter. Die Bedienbarkeit beim Laden ist auch dank des übersichtlichen Displays prima, die Aufbereitung der Daten gelingt sehr ansprechend. Für die Steuerung und Anpassung des Ladeverhaltens steht zusätzlich die intuitive myenergi-App zur Verfügung. Preis zum Testzeitpunkt: 935 Euro.
Keba KeContact P30 x-Series im Test
Test-Empfehlung
Die Keba-Wallbox ist in der x-series für die Dienstwagen-Abrechnung geeignet ("MID-konform") und beinhaltet einen SIM-Steckplatz für die mobile Datenverbindung. Für die Wandmontage bietet die KeContact P30 x-series verschiedene Möglichkeiten zur Kabelzuführung und eine mitgelieferte Bohrschablone – das erfordert allerdings mehrere zeitintensive Montageschritte. Die Kalibrierung setzt eine Einarbeitung in das umfangreiche Installationshandbuch voraus. Positiv: Die Kommunikationsschnittstellen sind auch ohne die Öffnung von Abdeckungen mit spannungsführenden Bauteilen zugänglich. Zusätzlich steht mit der Erstkonfiguration über die KEBA WebUI eine separate Oberfläche für den Installateur zur Verfügung. Die hauseigene eMobility-App ist umständlich bedienbar, doch die Wallbox ist mit vielen Diensten kompatibel. Preis zum Testzeitpunkt: 1230 Euro.
Für den Test wurden zehn Wallboxen mit Wechselstromtechnik (AC) und breiter Marktdurchdringung ausgewählt. Sieben Modelle haben 22 und drei Modelle elf Kilowatt Leistung. Geprüft hat P3 die Installateursperspektive sowie den Endkundennutzen. Beide Kriterien fließen je zur Hälfte in die Bewertung ein. Aus Handwerkersicht gab es fünf Testpunkte: Lieferung, Montage, Anschluss, Schnittstelle und Konfiguration.
Im Kundenkapitel geht es um Inbetriebnahme, Laden sowie Service. Neben dem Testsieger wurde ein Preis-Leistungs-Gewinner ermittelt. Zum standardisierten Testkatalog zählten insgesamt 25 Testkategorien mit 93 Einzelprüfungen. Beim Thema Sicherheit wurde etwa das Auslösen der Fehlerstromerkennung getestet. Dazu kamen Dauertests, die als zentralen Punkt das Ladeverhalten, aber auch den Eigenverbrauch im Stand-by-Betrieb analysieren. Alle Tests erfolgten mit einem Audi e-tron 55 quattro 300 und einem BMW i4 M50.
Wallboxen: Testergebnisse im Vergleich
Wallboxen: Testergebnisse im Vergleich
Eine Wallbox bietet heutzutage manchmal spannende Funktionen, die dabei helfen, das E-Auto smarter und günstiger zu laden. Welche das sind und was die können, erfahren Sie hier:
- PV-Überschussladen: Wenn die eigene Photovoltaikanlage mehr Strom produziert als der Haushalt benötigt, soll der Strom ins E-Auto gehen. Manch eine Wallbox ermöglicht solche Funktionen.
- Dynamische Stromtarife: Das E-Auto abhängig vom Strompreis laden – nämlich dann, wenn der günstig ist? Das gelingt mit einem dynamischen Stromtarif in Verbindung mit einer Wallbox, die diesen verarbeiten kann.
- MID-Zähler für Dienstwagen: Mit einem eichrechtskonformen Zähler (MID-Zähler) ist es möglich, seinen Dienstwagen mit der heimischen Wallbox zu laden und das mit dem Arbeitgeber abzurechnen.
- Bidirektionales Laden: Mit bidirektionalem Laden ist gemeint, dass ein E-Auto den gespeicherten Strom auch ins Hausnetz abgeben, also Energie zurückspeisen kann. Dafür muss das E-Auto die Technik beherrschen; daneben muss aber auch die Wallbox oder das Heimenergiemanagement dazu fähig sein.
Alle getesteten Wallboxen bewegen sich auf einem hohen Gesamtniveau, doch die EVBox Livo und der go-e Charger Gemini Flex stachen im Test heraus. Beide punkten mit einer einfachen Bedienung, die EVBox überzeugt zudem mit enorm einfacher Wandmontage. Wenn das E-Auto und die Hausleitung 22 Kilowatt hergeben, beschleunigt das den Ladevorgang, wenn man es mal eilig hat. Doch wer sich für eine Wallbox mit bis zu 22 Kilowatt entscheidet, muss bedenken, dass er sie beim Netzbetreiber genehmigen lassen muss.
Nützliches Wissen rund um Wallboxen
Welche ist die beste Wallbox?
Der Testsieger im großen AUTO BILD-Wallbox-Test ist die EVBox Livo. Sie verfügt über ein sechs Meter langes Kabel und kann mit einer Leistung von bis zu 22 kW laden. Die Kommunikation kann dabei über Ethernet, WLAN oder LTE erfolgen. Die Konfiguration der Wallbox wird via App oder über die Web-Oberfläche vorgenommen. Alle wichtigen Informationen zum Ladevorgang bekommt man über eine LED-Anzeige.
Wie viel kostet eine gute Wallbox?
Der Testsieger im AUTO BILD-Wallbox-Test, die EVBox Livo, ist zu einem Preis von ab etwa 1000 Euro erhältlich. Der Preis-Leistungs-Sieger ist etwas günstiger: Der Charger Gemini Flex von Go-e kostet ab etwa 550 Euro (Preise Stand: 7. März 2024).
Bei den Anschaffungs- und Installationskosten gibt es zwar nur geringe Unterschiede, doch für das
Anschließen einer 22-kW-Wallboxmuss der Netzbetreiber manchmal technische Änderungen am Hausnetz vornehmen. Die Baukosten dann können mehrere Tausend Euro betragen.
Warum eine Wallbox und nicht die Steckdose?
An einer Wallbox lädt der Akku fünf- bis zehnmal schneller als an einer Schuko-Haushaltssteckdose. Beispiel: Die Ladezeit eines Renault Zoe reduziert sich von zehn Stunden an der normalen Steckdose (2,3 kW) auf rund 1,5 Stunden an einer 22-kW-Ladestation. Für Elektroauto-Fahrer oder alle, die ein E-Auto kaufen wollen, ist eine Wallbox fürs Laden zu Hause also dringend anzuraten. Mit speziellen Kabeln kann man zwar an einer normalen Steckdose laden, doch sind die Leitungen für große Strommengen über einen längeren Zeitraum meist nicht ausgelegt. Man sollte hier nur ausnahmsweise laden – zum Beispiel, wenn keine Wallbox verfügbar ist. Auch das Laden über einen Bau- oder Starkstromanschluss ist keine adäquate Alternative. Mit einer 11-kW-Wallbox laden Sie Ihr E-Auto schnell. Und je kürzer der Ladevorgang dauert, desto weniger Wärme entsteht potenziell und desto länger halten die Leitungen.
Besser eine Wallbox mit 11 kW oder 22 kW Ladeleistung?
Fürs Eigenheim empfiehlt sich eine 11-kW-Wallbox. Man muss sie beim Stromnetzbetreiber anmelden, aber nicht genehmigen lassen. Sie ist – abhängig von ihrer Ausstattung – potenziell günstiger als eine 22-kW-Box, und sie
schont den Akkudes E-Autos beim Laden etwas mehr als die größere Wandsteckdose.
Die Wallbox mit 22 kW Leistung lädt theoretisch schneller. Theoretisch, weil ihr Erfolg von Zusatz-Faktoren wie dem Durchmesser des
Ladekabelsabhängt. Die 22-kW-Box ist abwärtskompatibel und kann mit 11 kW laden. Eine 11-kW-Box kann ebenfalls eine geringere Ladeleistung liefern, jedoch nicht auf Wunsch mit 22 kW laden.
Wie schnell geht das Laden mit einer Wallbox?
Je nach Fahrzeug und Ladeleistung der Wallbox kann die Dauer eines Ladevorgangs sehr unterschiedlich sein. Die Ladeleistung des Wandanschlusses spielt dabei eine wichtige Rolle, nach der Faustregel: Je höher die Leistung, desto schneller funktioniert das Laden.
Wer einen 30-kWh-Akku an einer 3,7-kW-Wallbox (230 V, einphasig, 16 A) lädt, muss etwa zehn Stunden warten, bis der Akku voll ist. Eine 11-kW-Wallbox erlaubt es, sowohl einphasig mit 3,7 kW, zweiphasig mit 7,4 kW als auch dreiphasig mit 11 kW zu laden. Die Ladezeit bei 11 kW (400 V, dreiphasig, 16 A) schrumpft die Ladezeit auf drei Stunden. An einer 22-kW-Wallbox (400 V, dreiphasig, 32 A) dauert der gleiche Ladevorgang nur 90 Minuten. Allerdings muss das Auto auch für sie ausgelegt sein. Denn wenn die maximale Ladeleistung des Autos zu niedrig ist, nützt auch die leistungsfähigste Wallbox nichts.
Welche Schutzschalter sind bei Wallboxen Pflicht?
Für jede Wallbox sind ein Leitungsschutzschalter und ein Fehlerstrom-Schutzschalter (FI-Schalter) nötig. Bei hochpreisigen Modellen sind die Schalter meist im Gerät integriert, bei günstigeren muss man sie hinzukaufen oder das Hausnetz damit ertüchtigen.
Wer darf eine Wallbox installieren?
Ein Elektro-Profi sollte die Installation zu Hause durchführen. 11- oder 22-kW-Wallboxen für E-Autos benötigen Starkstrom (umgangssprachlich für Dreiphasenwechselstrom/Drehstrom). Die Kabel mit 400-Volt-Spannung sollten nur von qualifizierten Fachbetrieben verlegt werden. Von Eigenbauten ist dringend abzuraten. Sie sind lebensgefährlich, und im Schadensfall droht Ärger mit der Versicherung. Auch die
Montage der Wallboxsollte unbedingt ein zertifizierter Elektriker übernehmen.
Die E-Profis sind am Logo der Elektroinnungen zu erkennen. Auch "kleinere" Wallboxen mit 3,7 oder 7,4 kW sollten von Profi-Elektrikern angeschlossen werden. Sie prüfen vorab, ob die Stromleitungen im Haus für den Betrieb einer Wallbox ausgelegt sind. Zudem sichern sie die Leitung bei Bedarf ab und bauen den Fehlerstromschutzschalters (FI-Schalter) ein.
Fast alle Wallbox-Hersteller bieten einen Installationsservice an oder planen ihn. Die
Montagewird häufig zum Festpreis oder als Gutschein angeboten. Hier lohnt sich der genaue Blick, da sich die Kosten je nach Aufwand (Wanddurchbrüche oder Kabelverlegung) signifikant erhöhen können. Daher empfiehlt sich ein Installationscheck vor Ort, der Aufwand und Kosten im Vorfeld transparent macht. Dieser Service kostet ab 200 Euro. Wichtig: Die Installation darf nur von einer zertifizierten Elektrofachkraft ausgeführt werden.
Warum kann man zu Hause mit maximal 22 kW laden?
Stärkere Wallboxen als solche mit 22 kW Ladeleistung gibt es bisher nicht. Das dürfte absehbar so bleiben. Denn die Netzbetreiber müssen sicherstellen, dass der Strombedarf aller Nutzer gedeckt wird. Bei 22 kW ist die Anforderung ans Stromnetz schon so hoch, dass der Netzbetreiber die Inbetriebnahme genehmigen muss.
Was muss das hauseigene Stromnetz können?
Wie viel das Stromnetz zu Hause leisten kann, hängt von vielen Faktoren ab, ein entscheidender ist das Alter der Installation. In Mietwohnungen findet man oft Leitungen mit 16 Ampere, in Einfamilienhäusern sind 22 kW und dreimal 35 Ampere längst Stand der Dinge. AUTO BILD rät: Unbedingt einen Elektriker bei der Planung zurate ziehen!
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